LV SeHT Chronik
Chronik – Gründung und Entwicklung
Im Jahre 1987 trafen sich erstmals Eltern aus verschiedenen Teilen Deutschlands, um über Möglichkeiten zu diskutieren, wie man ihren Söhnen und Töchtern dauerhaft helfen könnte. Sie glaubten erkannt zu haben, dass man den Handicaps nicht oder nur beschränkt abhelfen könne, dass man vielmehr die teilleistungsschwachen Kinder so annehmen müsse, wie sie sind, ohne Illusion, mit nüchternem Blick für die Wirklichkeit, so wie sie sich darstellte. Sie erkannten auch, dass ihre teilleistungsschwachen Söhne und Töchter sich in einer Situation „zwischen allen Stühlen“ befanden. Für Behinderte im engeren Sinne des Wortes gab es gut organisierte Interessenvertre- tungen. Für teilleistungsschwache Menschen gab es keine vergleichbare Vereinigung.
Weil die Eltern sahen, dass es viele Kinder in ähnlicher Situation gab, entschlossen sie sich, sich zu einer Vereinigung zusammen zu schließen. So wurde 1988 in Neustadt/ Weinstraße eine SeHT-Vereinigung gegründet. In der Folgezeit fanden sich Eltern zu Gesprächskreisen zusammen und gründeten örtliche Vereinigungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Die Bundesvereinigung „SeHT e.V.“ wurde 1995 gegründet. Zur gleichen Zeit wurde die 1988 in Neustadt/ Weinstraße gegründete Vereinigung als Landesvereinigung Rheinland-Pfalz eingetragen und von Münster ging die Initiative von betroffenen Eltern aus, auch in NRW eine Landesvereinigung zu gründen. So konstituierte sich 1995 auch die Landesvereinigung SeHT Nordrhein-Westfalen als „SeHT NW e.V.“ .
Die Landesvereinigung NW betreute die 1992 gegründete Stadtvereinigung Münster, die Ortsvereinigungen Ibbenbüren, Warendorf, sowie Gesprächskreise in Coesfeld und im Bonn-Siegkreis in Troisdorf und Königswinter und im Land verteilte Ansprechpartner.
Der gesellschaftliche, schulische und insbesondere der Wandel in Diagnostik und Therapie und die für Betroffene einsetzende medizinische Unterstützung in den letzten drei Jahrzehnten führten zwar weiterhin zu Nachfragen und Beratungen, aber leider auch zu einem Nachlassen im ehrenamtlichen Engagement von Eltern und Betroffenen für den Verein SeHT. Bis auf SeHT Münster haben sich die SeHT-Gruppierungen in NRW aufgelöst.
Der Name SeHT ist als Selbsthilfevereinigung bekannt in NRW und insbesondere im Münsterland. Viele Mitglieder aus der Region unterstützen die Landesvereinigung. Presse, Funk, Fernsehen und Internet bieten vielseitige Informationsmöglichkeiten zu Erkrankungen und Therapien. Es wenden sich aber weiterhin viele Menschen mit Fragen oder Hilfebedarf an SeHT, um für ihre individuelle Betroffenheit oder die ihrer Kinder Wege zur Förderung oder im persönlichen Austausch Hilfe zu finden.
Vorsitzende der Landesvereinigung SeHT NRW:
1995 bis 2004 – Karl-Heinz Jestädt, Freckenhorst
2004 bis 2010 – Monika Pelz-Brambrink, Münster
2010 bis 2013 – Gabi Bode, Troisdorf
2013 bis 2016 – Gabriele Neuhaus, Nottuln
2016 bis 2022 – Mieke Pinke, Münster
Die Bundesvereinigung SeHT e.V. ist Mitglied im Kindernetzwerk
und in der Bundesvereinigung Aufmerksamkeitsstörung Deutschland (BVAD)