SeHT NRW gratuliert SeHT Münster
Münster – Aus den Westfälischen Nachrichten (Fr., 01.07.2016) von Karin Höller
Die höchste Auszeichnung bei der Verleihung des Inklusionspreises NRW geht nach Münster. Ein Projekt des Vereins „SeHT“ überzeugte durch Barrierechecks in Schulen und politische Bildung.
Sozialminister Rainer Schmeltzer (l.) überreichte den Inklusionspreis NRW an (v.l.) Lisa Leifheit (SeHT), die Jugendlichen der Jipa-AG Leona Rosendahl, Simon Flake, Emma O´Neill und Nelia Häuser (r.) sowie Projektkoordinatorin Frederike Burhorst (2.v.r.). Foto: Joe Kramer
Bei der gesellschaftlichen Inklusion von Menschen mit Behinderungen müsse der Grundsatz „Geht nicht, gibt’s nicht“ gelten, betonte Minister Schmeltzer bei der Preisverleihung. „Die prämiierten Projekte zeigen, dass Inklusion überall möglich sein kann.“ Mit insgesamt 24 000 Euro wurden Projekte aus acht Städten ausgezeichnet. Mit dem Inklusionspreis „zeigen wir nicht nur, wie Inklusion gelingen kann“, so Schmeltzer, „sondern wollen auch zur Nachahmung anregen“ und Barrieren in den Köpfen abbauen.
Genau dies gelinge beim mit 5000 Euro dotierten Jipa-Projekt des Vereins SeHT (Selbstständigkeitshilfe bei Teilleistungsschwächen). Jugendliche mit und ohne Behinderungen setzen sich dort in und außerhalb der Schule für Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden, im Nahverkehr, aber auch in der Politik ein.
Viele Schulen in Münster profitieren bereits von den Barrierechecks, die seit 2013 in Kooperation mit dem Jugendrat durchgeführt werden. Mit Rollstühlen, Schlafbrillen und Blindenstöcken „haben wir schon viele Schüler an den Schulen dafür sensibilisieren können, wie Menschen mit Einschränkungen leben“, berichtet Burhorst. „Und wir bekommen viel positives Feedback.“
Am Geschwister-Scholl-Gymnasium sei beispielsweise geplant, solche Barrierechecks künftig für alle fünften Klassen zu etablieren.
Zudem haben sich die Aktiven im Jipa-Projekt die Vermittlung von Politik für Menschen mit Einschränkungen auf die Fahnen geschrieben. Dazu wurden Videoclips gedreht, die politische Begriffe und Einrichtungen in einfacher Sprache erklären. Diese Videos sollen bei Politik-Workshops in Förderschulen gezeigt werden. Denn bei politischen Fragen sollen auch Menschen mit Einschränkungen mitreden können.